Zeit & Ort
27. Mai 2020 um 20:00
Kulturhof Hinter Musegg
Über die Veranstaltung
Seit 2002 schreibt Franz Dodel an einem gigantischen und einzigartigen Lyrikprojekt, das er mit Nicht bei Trost überschreibt.
Die Arbeit besteht aus einem sich scheinbar wie von selbst fortspinnenden Text, einem Endlos-Poem mit der stetigen Folge von 5-7-5-7 Silben, das inzwischen auf über 37500 Verse angewachsen ist und täglich fortgesetzt wird.
Wie ein textiles Geflecht breitet sich dieses Kettengedicht in die verschiedensten inhaltlichen Richtungen aus. Es schwingt von lyrischen Natureindrücken zu philosophisch religiösen Betrachtungen, verarbeitet antikes Textmaterial, greift biographische Erinnerungsbruchstücke auf und bezieht sich immer wieder auf die sich ausbreitende Textur selbst.
Statt an Ende, Ziel und Trostangeboten orientiert sich dieser Text an der Offenheit schweifender Reflexion und sinnlich genauer Betrachtung. Noch intensiver wird dieses Umschichten von Arten des Staunens im „wachen Schlaf“ des sich beim halblauten Lesen entwickelnden Sogs.
Der Abend wird moderiert von Pius Strassmann. Im Gespräch mit Franz Dodel erhalten die Besucher*innen der Lesung Einblicke in das faszinierende Werk und Leben von Franz Dodel.
Franz Dodel (*1949) Franz Dodel wuchs in Bern auf, besuchte da die Schulen und von 1965-1969 das Staatliche Lehrerseminar. Neben der anschließenden, auch immer wieder unterbrochenen Unterrichtstätigkeit arbeitete er in den verschiedensten Berufen. Die literarische Tätigkeit beschränkte sich in Folge beruflicher und familiärer Beanspruchung auf ein Minimum. Es entstanden etliche großformatige handgedruckte Mappen mit Gedichten und Reisenotizen. Von 1987 - 1995 absolvierte er ein Theologiestudium an der Universität Bern, das er mit einer Dissertation über das früheste Mönchtum in Ägypten abschloss. Nach einer intensiven Weiterbildung im wissenschaftlichen Bibliothekswesen abarbeitete Franz Dodel bis 2012 als Fachreferent an der Universitätsbibliothek Bern. Seit 2012 lebt er als freier Autor in Bern (Boll-Sinneringen).
Seit 2002 schreibt der Autor an einem Projekt, das er mit "Nicht bei Trost" überschreibt. Dieses nicht endende poetische Textgeflecht setzt sich aus dem eigentlichen Text, einem ausführlichen Anmerkungsteil und Bildern, die sich auf den Text beziehen, zusammen. Die Entstehung des Textes kann auf dem Internet (www.franzdodel.ch) mitverfolgt werden. Jeweils 2000 Zeilen erscheinen als Print-Ausgabe. Zur Zeit umfasst das Werk über 36'500 Zeilen.
Pius Strassmann (*1963) Pius Strassmann lebt in Luzern. Sein lyrisches Schaffen umfasst 6 Bände. Sein letztes Werk, „blauklang“, erschien im Herbst 16 in der „edition bücherlese“ Luzern. Die Trilogie „traumgestöber“, „teestaub“ und „erdbestand“ erschien im Verlag "ars pro toto" Luzern.
Das lyrische Schaffen des Autors zeichnet sich durch meist knappe Formen aus, die sein Erleben so genau wie möglich zur Sprache bringen und für das den Texten begegnende Du und seine Welt offen bleiben möchten.
Strassmann arbeitet auch als Blockflötist, Pädagoge und Kinesiologe in eigener Praxis.
In den letzten Jahren ist er vermehrt auch als Moderator und Kursleiter zu Themen der Lyrik tätig. Franz Dodel begegnete er an den Solothurner Literaturtagen 17, wo beide gelesen haben. Ein schöner Kontakt ist daraus entstanden und wird mit diesem Anlass im Kulturhof weitergepflegt.
In Kooperation mit der Literaturbühne Loge und dem LIT.Z Literaturhaus Zentralschweiz
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