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SDG's

Die Sustainable Development Goals, kurz SDG`s, teilen die grössten Herausforderungen unserer Zeit in 17 begreifbare und verständliche Themen auf. Der Kulturhof Hinter Musegg eignet sich hervorragend, um diese 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung zu erklären und zu zeigen, was möglich ist. Auf Infotafeln auf dem ganzen Gelände werden die SDGs erklärt und anhand von sicht- und erlebbaren Beispielen des Kulturhofs aufgezeigt. Besuchende können die SDG`s so bei einem Spaziergang kennenlernen und entdecken.

Auch in der Schweiz leben 8.5 Prozent der Bevölkerung in Armut. Diese Bevölkerungsgruppe ist zwar nicht existentiell bedroht, wird aber von vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen. zum Beispiel von kulturellen Veranstaltungen oder Freizeitaktivitäten. Dazu ist jede:r Zehnte von Armutsgefährdung bedroht und das Risiko ist für die Bevölkerung mit Migrationshintergrund fast doppelt so gross.Bestrebungen in der Arbeitsmarktintegration, in der Bildung und in der Gesundheitsprävention sind wichtige Massnahmen zur Verminderung von Armut.

SDG 1: Keine Armut

Nie ins Kino oder in die Badi gehen?

In unseren Breitengraden kennen wir keinen echten Hunger. Im Gegenteil,
oft essen wir zu viel und zudem ungesunde Nahrung. In der Schweiz
werden beispielsweise erst 17 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen biologisch bewirtschaftet. Und ungefähr ein Drittel aller
geernteten Früchte und Gemüse kommen nicht ins Supermarktregal, weil
sie nicht der Norm entsprechen und landen im schlimmsten Fall im Müll.
Die künftige Landwirtschaft muss wirtschaftlich interessant sein, wertvolle,
genügend und gesunde, pestizidfreie Lebensmittel erzeugen und
gleichzeitig die Artenvielfalt und Bodenqualität langfristig sicherstellen.

SDG 2: Kein Hunger

Warum ist kein Rüebli krumm?

Unsere Gesundheit ist zu 25 Prozent durch unser Gesundheitsverhalten
und unsere genetischen und biologischen Grundlagen bestimmt.
Die übrigen 75 Prozent entfallen auf die Bedingungen, unter denen wir
Menschen aufwachsen, leben und altern. Vielen Menschen ist nach
wie vor der Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung verwehrt,
zum Beispiel aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters, ihres Wohnorts
oder ihrer finanziellen Möglichkeiten. Nicht alle können in einer intakten
Land(wirt)schaft spazieren und gratis und franko ihr Immunsystem stärken.

SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

Kann ich meine Gesundheit beeinflussen?

Die Bildungschancen hängen mit der sozialen und kulturellen Herkunft
zusammen. Dass diese von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter
gefördert werden, spielt im Leben eine entscheidende Rolle für die
soziale und berufliche Stellung. In der Schweiz haben über eine Million
Erwachsene im Alltag Mühe mit Lesen, Schreiben oder einfacher
Mathematik. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung verfügt nur über geringe
digitale Grundkenntnisse. Flächendeckende Schulangebote und bezahlbare Weiterbildungen ermöglichen es, die eigenen Kenntnisse zu
erweitern, den Wandel in unserer Gesellschaft zu verstehen und sich
Veränderungen anzupassen.

SDG 4: Hochwertige Bildung

Warum kannst du lesen?

Das Datum des «Equal Pay Day» ändert von Jahr zu Jahr. Er steht für den
Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer bereits ab
dem 1. Januar Lohn erhalten (im Jahr 2022 zum Beispiel der 20. Februar).
Beim aktuellen Tempo würde es 275 Jahre dauern den geschlechtsspezifischen Lohnunterschied weltweit zu beseitigen. Wie lange wird
es wohl dauern, bis die Geschlechtergleichstellung auch in anderen
Bereichen wie Politik, Beruf und geteilte Familien- und Hausarbeit stattgefunden hat und Partizipation auf allen Ebenen möglich ist?

SDG 5: Geschlechter Gleichheit

Unbezahlt arbeiten vom 1. Januar bis...?

Gesamthaft liegt der Wasserverbrauch in der Schweiz bei durchschnittlich
4200 Litern pro Person und Tag, davon werden aber durchschnittlich nur
84 Liter im Haushalt (Kochen, Duschen, usw.) gebraucht. Der grösste Teil
des Wasserverbrauchs fällt auf Nahrungsmittel und andere Konsumgüter.
In einem Rindssteak stecken zum Beispiel rund 3900 Liter virtuelles
Wasser. Virtuelles Wasser bezeichnet die gesamte Wassermenge, die für
die Herstellung eines Nahrungsmittels oder eines Produkts benötigt wird.

SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäre-Einrichtungen

Ein Rindssteak oder 50-mal Duschen?

Wenn wir erneuerbare Energien nutzen, ist dies mit weniger schädlichen
Einwirkungen und Abhängigkeiten verbunden als wenn wir fossile oder
Kernenergie nutzen. 64.8 Prozent der gesamten Stromproduktion stammten im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien. Der Endenergieverbrauch
pro Person wurde seit dem Jahr 2000 um ca. 23 Prozent gesenkt. Mit der
Energiestrategie 2050 setzt die Schweiz darauf, die CO2-Emissionen zu
senken, den Anteil der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz zu
steigern und die Versorgungssicherheit zu stärken.

SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie

10 Millionen Steckdosen in der Schweiz - aber woher kommt der Strom?

Auf Kosten der Natur und des Weltklimas ist das Wirtschaftswachstum in
den letzten Jahrzehnten in vollem Gange. Eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung als Alternative bringt soziale, ökologische und wirtschaftliche
Entwicklungsziele in Einklang und schafft menschenwürdige Arbeit für alle.
Weiterentwicklung und Wachstum muss nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern auch sozial rentabel sein. Echter Wohlstand ist nur möglich,
wenn alle profitieren und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten
bleiben.

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit- und Wirtschaftswachstum

Warum definieren wir Wohlstand so oft über materiellen Besitz?

In unserer Industriegesellschaft werden Arbeitsbedingungen und
Lebensumstände weitgehend durch wirtschaftliche Faktoren bestimmt.
Massenproduktion und Globalisierung unterstützen den Konsum und
unseren sogenannten Wohlstand. Genau dies verursacht aber auch
Umweltschäden und Ressourcenverschleiss. Rohstoffe werden gefördert,
verarbeitet, genutzt und am Ende entsorgt. Kreislaufwirtschaft hingegen
möchte die Rohstoffe am Ende eines Lebenszyklus wieder in einen
neuen Kreislauf einbringen. Produkte werden so hergestellt, dass sie
direkt weiterverwendet werden können und kein Abfall entsteht.

SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Macht Abfall produizieren Sinn?

Mit der Strategie der internationalen Zusammenarbeit (IZA) richtet sich
die Schweiz weiter an den Bedürfnissen der Menschen aus, die am
stärksten benachteiligt sind. Die Schweiz orientiert sich dabei am Grundsatz Niemanden zurücklassen. Alle Menschen, unabhängig von Alter,
Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft und Religion sollen
selbstbestimmt leben können. Trotz dieses ambitionierten Ziels nimmt
die Ungleichheit zu. Grund dafür sind oft ungerechte strukturelle Rahmenbedingungen. Im Alltag kann jedoch jede:r im eigenen Umfeld dazu
beitragen, niemanden zurückzulassen.

SDG 10: Weniger Ungleichheit

Wen lassen wir zurück?

Weltweit leben die meisten Menschen in Städten. Hier befinden sich auch
die grössten Hebel mit der grössten Wirkung um Ressourcen zu schonen.
Dies geschieht zum Beispiel durch lokales Engagement für fairen Handel
und durch qualitativ hochwertige Stadtstrukturen, die fähig sind, Krisen zu
überwinden. Aber auch durch bezahlbaren Wohnraum, emissionsarme
Verkehrssysteme sowie erholsame Grünräume. Wenn das gelingt, kann ich
sagen: Hier bin ich integriert, hier fühle ich mich wohl, hier kann ich sein,
hier will ich bleiben.

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Wo will ich bleiben?

Die Konsum- und Produktionsmuster der Schweiz basieren auf einem
hohen Verbrauch von Rohstoffen. Die hohe Materialnachfrage für die
Produktion von Gütern übersteigt die Menge an verfügbaren Recyclingmaterialen. Innert 20 Jahren hat sich die weltweite Kunststoffproduktion
fast verdoppelt. Der Wandel hin zu einer Wirtschafts- und Lebensweise,
die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert, kann gelingen,
wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionstechniken
umstellen. Als Konsument:innen können wir hier viel verändern.
Am einfachsten durch bewussten und insbesondere weniger Konsum.

SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Brauchst du wirklich ein neues Handy, nur weil es die besseren Fotos macht?

Nicht wirklich, denn durch den Klimawandel schmelzen unsere Gletscher
und unser Grundwasser sinkt. Die Versorgung mit Strom und Wasser wird
schwieriger. Hitzewellen, Trockenheit und Wetterextreme verursachen
gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden. Solange die durch Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre weiter zunehmen,
wird das leider noch schlimmer. Eine Möglichkeit, unsere Wirkung auf
das Klima zu reduzieren, findet sich im Gebäudebereich. Dort kann dank
verbesserter Energieeffizienz, durch Wärmepumpen und erneuerbare
Energien bereits eine wesentliche Verbesserung erreicht werden.

SDG 13: Massnahmen zum Klimaschutz

Mediterrane Sommertage in der Schweiz sind doch toll, oder?

Derzeit gibt es noch mehr Fische als Plastik in den Weltmeeren, aber
wenn wir nichts unternehmen, wird es bis 2050 gemessen am Gewicht
umgekehrt sein. Besonders fatal: Der sogenannte Mikroplastik ist gar nicht
sichtbar. Mikroplastik befindet sich unter anderem in Kosmetikprodukten,
in der Kleidung und in Pneus. Und von da landet er direkt im Abwasser
und somit schlussendlich auch im Meer, wo Fische diesen aufnehmen.
Fische, die dann notabene vielleicht auf unseren Tellern landen.

SDG 14: Leben unter Wasser

Bald Fischstäbli aus Plastik?

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind etwa 75 Prozent der genetischen
Vielfalt bei den Kulturpflanzen verloren gegangen. Bauern in der ganzen
Welt geben ihre lokalen Arten und Sorten auf und bauen stattdessen
genetisch homogene Hochleistungssorten an. Wenn eine Art ausstirbt
oder die Vielfalt innerhalb einer Art schwindet, verlieren wir jedoch
auch die genetische Basis. Und diese könnten wir zur Verbesserung von
Kulturpflanzen, zur Steigerung der Resistenz gegen Schädlinge oder
zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels nutzen. Der einzige
Lebensraum der zunimmt, ist der des Menschen. Meistens auf Kosten
der Natur.

SDG 15: Leben am Land

Welcher Lebensraum nimmt zu?

Die Pressefreiheit kommt weltweit zunehmend unter Druck. In der Mehrheit der Länder werden die Medien kontrolliert und Medienschaffende
in ihrer Arbeit behindert. Sei es durch Zensur, Kontrolle oder Gewalt gegen
Journalist:innen. Wirklich freie Medien sind eine Ausnahme. Gemäss
dem internationalen Ranking der Pressefreiheit 2022 von Reporter ohne
Grenzen befindet sich die Schweiz auf Rang 14. Die Spitzenpositionen
werden von skandinavischen Ländern, Estland, Irland, Portugal und Costa
Rica belegt.

SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Herrscht bei uns wirklich Meinungs- und Pressefreiheit?

Niemanden zurücklassen ist das Hauptanliegen der Agenda 2030. Die
Erreichung der 17 Ziele ist die Aufgabe aller Staaten und liegt in der
Verantwortung aller Menschen. Wenn Wissen, Überzeugung und wirksames Handeln Berge versetzen können, sollte das auch ausreichen,
sie zu erhalten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir dafür
gemeinsam am gleichen Strick und in die gleiche Richtung ziehen.
Jeder von uns kann dazu beitragen, dass faires und nachhaltiges Handeln
zur Selbstverständlichkeit wird.

SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Wir schaffen das!

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